Chris Stanley - spielender Co Trainer im Interview!

Zur Person: Christopher (Chris) Stanley

 

Alter: (41)

 

 

Familienstand: verheiratet (1 Kind, 2 Hunde) – wohnt seit Dezember letzten Jahres mit seiner Familie in Nienhagen 

Chris Stanley stieß im Laufe der letzten Saison zu den Piranhas hinzu. In insgesamt 26 Spielen erzielte der erfahrene Stürmer immerhin zehn Tore und 20 Vorlagen. In der neuen Saison soll der 41jährige an der Seite des neuen Trainer Niels Garbe als spielender Co Trainer agieren. Vor seinem Engagement bei den Piranhas konnte Stanley langjährige Oberligaerfahrung bei den EV Lindau Islanders, beim ERC Bulls in Sonthofen, bei den Löwen Frankfurt und in Bad Nauheim sammeln. Bei den Fishtown Pinguins in Bremerhaven und beim SC Riessersee spielte er sogar in der zweiten Bundesliga.

 

AT: Sie sind im Laufe der letzten Saison zu den Piranhas gekommen, welchen Eindruck haben Sie vom Verein, Mannschaft und Umfeld bekommen?

 

Chris Stanley: Von Anfang an habe ich mich sehr wohl gefühlt. Ich war ja schon bei einigen Vereinen und konnte meine Erfahrungen machen. Hier war ich überrascht von der sehr positiven Stimmung und dem frischen Wind. Die vielen jungen Spieler waren absolut willig und motiviert und waren mit viel Engagement dabei. Das war schon sehr angenehm und wohltuend. Diese Art von Aufbruchstimmng habe ich in den letzten Jahren vermisst, da waren viele Dinge und Abläufe schon eingefahren.

 

AT: Noch ein Statement aus ihrer Sicht vom Abbruch der Serie 2019/2020?

 

Chris Stanley: Natürlich war das für uns als Team sehr traurig. Ich glaube es war für den Verein in der Saison schon ein ziemliches Auf und Ab. Nach Weihnachten haben wir dann aber zunehmend besser zusammengefunden und waren auf einem richtig guten Weg. Zum Schluss, also zum Ende der Pre Play Off Spiele, haben wir dann wohl unser stärkstes Eishockey gespielt. Umso enttäuschender dann sicherlich das abrupte Ende. Duisburg hatte vielleicht die qualitativ besseren Spieler, wir waren aber das bessere Team und sind verdient weitergekommen. Wir hatten jedenfalls richtig Lust und hätten in dieser Form auch Top Teams der Liga Probleme bereiten können. Das ist nun aber abgehakt und wir schauen nach vorne.

 

AT: In der nächsten Saison werden Sie in einer Doppelfunktion als spielender Co Trainer agieren. Wie kam es dazu und wie interpretieren Sie diese Aufgabe?

 

Chris Stanley: In der abgelaufenen Saison haben wir es mit Tomas Kurka und mir als spielende Co Trainer ja schon ähnlich praktiziert, nun bin ich alleinverantwortlich. Ich freue mich nun sehr auf diese Konstellation mit dem neuen Trainer Niels Garbe. Die Aufgabenverteilung ist klar – er auf der Band und ich auf dem Eis, sowohl im Training und natürlich an den Spieltagen. Wir kennen uns gut, jeder weiß was der andere will. Einer meiner Hauptaufgaben und mein persönliches “Steckenpferd” ist die Videoanalyse. Ich habe das schon seit 2014 und meiner Zeit als Co Trainer in Frankfurt praktiziert und wertvolle Erfahrungen sammeln können. Das Video ist keine Lüge – Fehler können im Nachhinein ausgewertet werden, vor allem die jungen Spieler können hier viel hinzulernen. Es geht dabei nicht nur darum Fehler zu zeigen, sondern den Spielern etwas mitzugeben, wie gewisse Situationen besser gelöst werden, wie kann man den nächsten Schritt und die nächste Entwicklungsstufe erreichen. Gerade die junge Spielergeneration von heute will eben nicht nur auf Fehler hingewiesen werden, sondern Lösungen angeboten und Wege aufgezeigt bekommen. Im letzten Jahr hat die Aufgabenteilung ganz gut funktioniert, ich will nun dazu beitragen das wir hier weiter vorankommen. Ich freue mich jedenfalls sehr auf diese Aufgabe.

 

AT Wie gut kennen Sie den neuen Trainer Niels Garbe?

 

Chris Stanley: Wir kennen uns seit der Saison 2015/2015, damals haben wir bei der 1b Mannschaft der Frankfurter Löwen in der Oberliga zusammengearbeitet. Wir haben seinerzeit eine Freundschaft aufgebaut und der Kontakt ist seitdem nie abgerissen. Als ich Spieler in Lindau war, haben sie jemanden für den Nachwuchsbereich und als Co Trainer gesucht und da war Niels ein Top Kandidat für. Somit fanden wir erneut zueinander. Wir sind zusammen ein dynamisches und effektives Duo, was immer gut funktioniert hat. Nun versuchen wir es zusammen im Norden und freuen uns sehr darauf.

 

AT: Haben Sie schon neue Ideen bei der Trainingsgestaltung oder den Abläufen an den Spieltagen?

 

Chris Stanley: Hier wird Niels natürlich die Führung haben. Ich stehe ihm bei allen Dingen zur Seite und habe meine besondere Rolle beim “Pre Scouting” und der Videoanalyse. Wenn am Spieltag das Warm Up auf dem Eis beendet ist, bin ich raus. Erst in den Pausen kann man sich dann erst wieder mit dem Trainer austauschen.

 

AT: Was nehmen Sie sich für die kommende Saison vor?

 

Chris Stanley: Für uns ist es zunächst einmal sehr wichtig eine schlagkräftige Mannschaft zusammenzustellen. Hier hat die Auswahl der zwei Kontingentspieler eine große Bedeutung. Die Situation mit der Pandemie und der teilweise noch unklaren Lage macht es da nicht einfach, birgt aber aucg gewisse Potenziale. Gerade auch viele gute ausländische Spieler sind noch auf der Suche und müssen abwarten. Wichtig ist für uns, das der “Kern der die Kabine kontrolliert” bleibt und wir und nicht komplett neu erfinden müssen. Ich denke wir werden eine Mannschaft haben, die mehr offensiv agieren wird. Wir wollen attackieren und Tore schießen.

 

AT: Welche Ziele haben Sie für die Saison 2020/2021?

 

Chris Stanley: Die Play Offs sind immer das Ziel. Darum sollte es immer gehen und ab dann ist immer alles möglich. Top Teams der Liga werden sicher wieder Herne, Tillburg und Halle sein. Wir wollen aber auch gegen Spitzenmannschaften unsere Punkte holen.

 

AT: Sie haben ihre ersten Erfahrungen mit der Oberliga Nord machen können, wie fällt ihr Fazit aus?

 

Chris Stanley: Die Oberliga Nord hat auf jeden Fall aufgeholt. Bis auf die Spiele gegen Krefeld letzte Saison ging es meist eng zu und jeder konnte gegen jeden punkten. Ich hoffe das Niveau kann gehalten werden, umso wichtiger wäre es natürlich, dass auch die Hannover Indians und Leipzig weiter mitmachen dürfen. Wäre schon traurig, wenn diese Duelle wegfallen würden.

 

AT: Wie ist – Stand jetzt – der Fahrplan für die Vorbereitung auf die neue Saison? 

 

Chris Stanley: Erstes Eistraining soll am 01. September sein. Je mehr Zeit wir zusammenhaben, desto besser ist es für uns als Mannschaft. Wir werden dann viel Taktik und teambildende Maßnahmen machen. Wenn die sechs Wochen Vorbereitung vorbei sind wollen und werden wir Vollgas geben. Toll, wenn es zu den Duellen gegen die Zweitligisten in der Vorbereitungsphase kommt, darauf freuen wir uns.

 

 

ARNE TARON